Laut einer Veröffentlichung des Europäischen Patentamts (EPA) und der Internationalen Energieagentur (IEA) ist die bisher umfangreichste Untersuchung weltweiter wasserstoffbezogener Patente erstellt worden. Berücksichtigt wurden hierbei die Technologien für den gesamten Bereich der Wasserstoffversorgung, -speicherung, -verteilung, -umwandlung sowie seine Endanwendungen. Die Studie besagt, dass Europa und Japan die führende Rolle in der weltweiten Patentierung bei den Wasserstofftechnologien eingenommen haben, während die USA im Zeitraum von 2011 bis 2020 an Einfluss verlor. Dabei wird die Innovation etablierter Wasserstofftechnologien von der europäischen Chemieindustrie bestimmt.
Einen neuer Schwerpunkt zeigt sich im Automobil- und Chemiesektor bei der Entwicklung von Elektrolyse- und Brennstoffzellen. Während die Wasserstofferzeugung heute noch fast vollständig auf fossilen Brennstoffen basiert, zeigt sich in der Patentierung bereits eine starke Verlagerung hin zu diesen alternativen, emissionsarmen Verfahren. Insbesondere der Innovationsschub im Elektrolysebereich wird als wichtiger Faktor bewertet, denn er bedeutet eine Verlagerung von traditionellen, kohlenstoffintensiven zu neuen klimaschutzorientierten Verfahren. Die Patentierung im Zusammenhang mit der Nutzung von Wasserstoff für die Ammoniak- und Methanolerzeugung ist von 2001 bis 2020 ebenfalls gestiegen. Dabei handelt es sich um Innovationen, die zukünftig für die Schifffahrt und die Mittelstreckenluftfahrt zum Einsatz kommen könnten.
Die Auswertung der wasserstoffbezogenen Patente bietet damit aussagekräftige Indikatoren für die Innovationstätigkeit und die Ausrichtung der aktuellen Forschungslandschaft. eb/Café Europe